
Chegada enfim!
Nach knapp 48 Stunden Bootsfahrt sind wir endlich in Belém angekommen! Tatsächlich gewöhnt man sich relativ schnell an die entspannte Lethargie, die auf dem Schiff herrscht, und der letzte Vormittag ist überraschend schnell vorbei.
Am Vorabend haben wir den Hauptstrom des Amazonas verlassen und sind in schmalere Wasserstraßen abgebogen – viele davon immer noch halb so groß wie der Rhein bei Karlsruhe. Ab wann wir nicht mehr in Amazonaszuflüssen, sondern in Nebenarmen des Rio Pará schippern, ist schwer zu erkennen.
Am späten Vormittag fahren wir dann schließlich wieder auf riesigen Gewässern. Hier sind nun auch zahlreiche Tanker und Containerschiffe zu sehen – das Ufer im Norden hingegen schon fast nicht mehr. Irgendwann ist am Horizont die Silhouette von Belém erkennbar.
Belém liegt an der Baía de Guajará, der Mündung des Rio Guamá in den Rio Pará. Es ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pará und hat etwa 1,4 Mio. Einwohner. Nach den ruhigen Tagen im beschaulichen Alter do Chaõ und auf dem Boot beginnt hier für mich wieder das Großstadtleben. Das heißt auch, wieder noch mehr auf seine Sachen zu achten.
Mein Hostel liegt zentral an der Praça da República. Da die Sanitäranlagen an Bord unseres Schiffes nur leidlich attraktiv waren, genieße ich hier endlich erst mal wieder eine ordentliche Dusche. Für den Rest des Nachmittags begnüge mich hauptsächlich damit, den Platz vor der Haustür mit seinem Theater, einem Museum und kleineren Pavillons und Brunnen zu erkunden.
Bevor es dunkel wird, mache ich mich auf den Weg in einen Buchladen mit Café. Ich erstehe mein erstes Buch hier in Brasilien. Zugegebenermaßen „nur“ einen Paulo Coelho, aber man muss es sprachlich ja auch nicht gleich übertreiben.
Am Abend treffe ich Marlene wieder, die ich in Rio kennengelernt habe. Zusammen mit zwei ihrer Kollegen lassen wir den Abend entspannt am Wasser bei einer Caipirinha ausklingen.