Pastéis em Belém

Pastéis em Belém

Der heutige Tag war relativ un­spannend. Ein bisschen Wäsche­waschen hier, ein paar Erledi­gungen da, ein bisschen lesen, ein bisschen im Blog aufholen. Und zwischen­durch oder auch während­dessen ein paar Pastéis  – herzhafte oder süße Küch­lein verschie­denster Art. So war es nicht weiter tragisch, dass meine ursprüng­lichen Pläne aufgrund eines heftigen und lang­anhaltenden Gewitters ins Wasser fielen.

Der interessan­teste Tages­ordnungs­punkt war wohl mein Besuch bei der Post. Angesichts einer vollen Warte­halle ging ich schon von einem länger­dauernden Besuch aus. Ein Kunde deutete gleich hilfs­bereit auf eine Nummern­ausgabe. Ein älterer Post­mit­arbeiter, dessen genaue Aufgabe mir bis zum Ende meines Besuchs nicht klar wurde, begleitete mich dorthin. Als ich eine Nummer für Brief­marken ziehen wollte, hielt er mich jedoch freudig davon ab und zeigte auf die kleinere Halle nebenan. Hier gab es also nur Bank­geschäfte zu erledigen; Post­dienste waren nebenan erhält­lich.

In der kleineren Halle warteten derweil nur zwei andere Per­sonen. Aus­län­dische Tou­risten scheinen nicht allzu häufig dieses Post­amt zu besuchen. Nachdem mich der freundliche alte Herr jedenfalls auch in die andere Halle geleitete hatte, freute er sich sehr, mir seine „Brief­marken­sammlung“ zeigen zu dürfen. In der Tat waren im Warte­bereich einige Vitrinen mit verschie­densten alten Marken ausgestellt. Daneben fand sich eine Sammlung alter Fern­melde­geräte, Schreib­maschinen, Waagen und Stempeln. Ziemlich interessant!

Der freundliche Herr meldete meine Brief­marken­käufe dann schon mal bei seinem Kollegen an, auch wenn der gerade in einem anderen Kunden­gespräch war. Einen Moment warten durfte ich dann aber immerhin doch noch, bis ich wirklich an der Reihe war.

Der Kollege am Schalter schien schon länger keine Marken für Post ins Aus­land mehr verkauft zu haben. Die Preise für Luft­post nach Deutschland, Portugal und Australien musste er jedenfalls erst einmal alle einzeln recherchieren. Auf Nachfrage suchte er dann auch noch die günstigere Alter­native per Boot. Nach den passenden Marken blätterte er schließlich ziemlich lange in einem Heft mit zahlreichen unterschied­lichen Marken. Welche für 4,25 Reais schien er nicht zu finden, und ich bot ihm an, auch je zwei Marken auf meine Karten kleben zu können. Darauf­hin tippte er ein bisschen auf seinem Taschen­rechner und reichte mir irgendwann eine Kombi­nation aus jeweils zwei Marken für 3,25 R und 2 R. Ich wies ihn darauf hin, dass das ja ein Real zu viel wäre, aber er meinte, das passe schon. Er berechne mir für jedes Paar auch nur 4,25 R. Hat er auch getan.

Für die Karten, die ich per Luft­post verschicken wolle, solle ich allerdings noch einmal wieder­kommen. Da müsse noch ein Stempel drauf. Dann unter­hielten wir uns noch ein Weilchen über meine Reise­pläne, und er gab mir noch ein paar Tipps, wo ich besonders aufpassen solle. Ich erzählte ihm, dass ich noch nicht sicher war, wie lange ich in Belém sein würde. Daraufhin grübelte er kurz, zog eine weitere Schub­lade auf und rückte schließlich ein paar Aufklebern für die Luft­post­karten heraus. Ich solle die Karten aber am besten trotzdem in einem Postamt abgeben. Alles klar, vielen Dank!

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